Mittlerweile im vierten Jahr pflanze ich auf unseren Balkonen ein bisschen Gemüse an. Schon immer wollte ich für dich eine Blogreihe dazu starten. Jetzt – auch im Rahmen meiner kleinen #Umweltchallenge2020 – passt es endlich.
In den letzten Jahren habe ich schon verschiedenes ausprobiert: Tomaten, Snackgurken, Buschbohnen, Erdbeeren, Radieschen, Mini-Karotten, Petersilie, Dill und Schnittlauch. Bei den Erdbeeren habe ich mit Saatgut bisher immer versagt, da habe ich dann doch meist kleine Pflänzchen gekauft. Alles andere hat recht gut funktioniert.
Für den Balkon ist es wichtig, dass du Sorten hast, die für den Balkon geeignet sind, weil sie nicht zu groß werden und sich problemlos in Töpfen halten lassen. Bei Tomaten verwende ich z. B. Buschtomaten und auch die gelbe birnenförmige Sorte eignet sich ganz gut. Minikarotten und Radieschen lassen sich super in Balkonkästen ziehen und auch die Buschbohnen haben letztes Jahr ganz gut geklappt.
Wir haben zwei Balkone: einen auf der Süd- und einen auf der Ostseite. Bisher haben die Tomaten und Gurken sich auf dem Südbalkon pudelwohl gefühlt, aber auch auf dem Ostbalkon letztes Jahr haben sie uns eine schöne Ernte eingebracht, als sie renovierungsbedingt dort wachsen mussten.
Du brauchst:
- Saatgut (z. B. für Tomaten, Snackgurken)
- Quelltöpfe oder Anzuchterde
- bei Anzuchterde: kleine Töpfe oder Eierkartons
- Sprühflasche mit Wasser
- Minigewächshaus
- ggf. Pflanzenschilder
So geht’s:
Im März säe ich immer Tomaten und Snackgurken aus und ziehe sie im Gewächshaus vor. Der Rest wird meist später und direkt im Freiland ausgesät. Für das Vorziehen brauchst du entweder Quelltöpfe oder Anzuchterde. Ich arbeite meist mit den Quelltöpfen. Bei Dreierlei Liebelei gibt’s eine Anleitung für die Variante mit der Anzuchterde.
Stelle die Quelltöpfe auf einen Teller oder direkt in dein Minigewächshaus (meines ist z. B. aus Plastik, daher stelle ich die Quelltöpfe immer direkt dort rein). Sprühe mit der Sprühflasche immer wieder Wasser auf die Quelltöpfe und warte bis diese sich komplett entfaltet haben. Gegebenenfalls überschüssiges Wasser kannst du danach wegschütten. Wenn du die Quelltöpfe auf einem Teller hast quellen lassen, stelle sie jetzt in dein Minigewächshaus.
Sind die Quelltöpfe vorbereitet, stecke in jeden Quelltopf einen Samen, bedecke ihn ganz leicht mit Erde, drücke ihn fest an und befeuchte ihn mit etwas Wasser. Gerade Tomaten sind Lichtkeimer, d. h. sie sollten nicht vollständig mit Erde bedeckt sein, da sie Licht zum keimen benötigen.
Wenn du mehrere verschiedene Sorten anpflanzt, sind Pflanzenschilder ganz hilfreich, damit du nicht durcheinander kommst, welche Pflanze wo keimt. Ich habe die letzten zwei Jahre darauf verzichtet: Die Gurken unterscheiden sich schnell von den Tomaten und bisher habe ich nur zwei Tomatensorten angepflanzt und mir merken können, welche wo stehen.
Lege den Deckel auf das Minigewächshaus und stelle dieses an einen warmen, hellen Ort. Bei uns steht es immer am Küchenfenster (Ostseite).
Prüfe nun etwa ein- bis zweimal täglich, ob die Erde noch feucht ist, und sprühe gegebenenfalls etwas Wasser darauf. Die Erde darf nicht austrocknen! Außerdem solltest du einmal am Tag das Gewächshaus lüften, damit die Töpfchen nicht schimmeln. Je nach Sorte dauert es nun ein paar Tage bis zwei Wochen bis sich die ersten Blättchen zeigen.
Haben sich die ersten Blätter entfaltet, kannst du die Abdeckhaube auch ganz abnehmen.
Das Schöne am Balkongärtnern? Es ist gar nicht so schwer, man kann regelmäßig frisches Gemüse ernten, das definitiv nicht gespritzt wurde, man arbeitet im Freien, hat es immer grün auf dem Balkon, die Insekten freuen sich ebenfalls und man ist unglaublich stolz, wenn man die ersten Exemplare ernten kann.
Baust du irgendwas am Balkon oder im Garten an?
Deine Vanessa