Hallo meine Lieben,
über Christi Himmelfahrt waren wir dieses Jahr in Rom. Es war schon länger ein Wunsch meines Herzensmenschen, mit seinen Eltern, den Jungs und mir dorthin zu fahren. Denn seine Mutter war Lateinlehrerin und hat ein unglaubliches Wissen über die alten Römer. So sieht man nicht nur diese wunderschöne Stadt, sondern bekommt gleichzeitig unzählige Anekdoten vom Mitreisenden erzählt, die in all den Rom-Führern gar keinen Platz hätten. Eine super Kombination. :)
Um die Tage in Rom möglichst stressfrei zu gestalten, haben wir uns – wie schon in Paris – einen Roma City Pass für drei Tage besorgt. Mit dem konnten wir drei Tage lang unbegrenzt die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, hatten Zugang zum Kolosseum und zu den Vatikanischen Museen inklusive Sixtinische Kapelle ohne Anstehen, konnten einen Tag lang eine Hop on hop off-Bustour nutzen und und und. Natürlich haben wir nicht alles nutzen können, was der Pass uns angeboten hat, aber kein Anstehen bei den Sehenswürdigkeiten und kein Suchen nach Tickets für die Öffentlichen ist der Pass allemal wert.
Am ersten Tag stand das alte Rom auf dem Programm: vom Kapitol sind wir vorbei am Forum Romanum zum Kolosseum spaziert. Dort konnten wir mit unserem Roma Pass den Eingang für Gruppen nutzen, sparten uns das lästige Anstehen und waren zügig drinnen. Nach dem Kolosseum stärkten wir uns kurz und gingen spontan in die Basilika San Clemente hinein. Den Besuch kann ich euch nur empfehlen. Denn unter der Kirche haben sie noch weitere Gebäude ausgegraben: die ursprüngliche Basilika San Clemente aus dem 4. Jahrhundert und darunter Gebäude aus dem 1. Jahrhundert. Unter der Kirche könnt ihr somit zwei weitere Ebenen an Gebäuderesten entdecken. Und was ihr dort an Fresken, Skulptur- und Inschrift-Fragmenten entdecken könnt ist, sehr beeindruckend.
Nach diesem spontanen Zwischenstopp ging es dann schließlich ins Forum Romanum. Während ich es bewundernswert fand, wie VIEL vom altem Rom übrig geblieben ist, fand mein Herzensmensch es eher bedauernswert, wie WENIG davon übrig geblieben ist. So unterschiedlich können die Eindrücke sein. ;)
Am zweiten Tag waren die Vatikanischen Museen mit der Sixtinischen Kapelle und dem Petersdom eingeplant. Dank Roma Pass konnten wir wieder an der Schlange vorbei und waren schnell im Inneren der Museen. Wenn ihr irgendwann auch mal in die Museen geht: Plant Zeit ein. Viel Zeit. Wir waren von 11 bis etwa 17 Uhr in den Museen und haben definitiv nicht alles gesehen. Was auch irgendwann gar nicht mehr geht. Bei den Stanzen des Raffael habe ich irgendwann gemerkt, dass ich von den vielen Eindrücken überfordert war. Ich habe nichts mehr aufgenommen. Und da wir ja die Sixtinische Kapelle noch vor uns hatten, habe ich die Stanzen tatsächlich eher ignoriert, um anschließend wieder aufnahmefähig zu sein.
Mein besonderes Highlight in den Museen? Die Galerie der Landkarten. Über die Wände des 120m langen Raums verteilt ist eine komplette Karte von Italien inklusive der dazugehörigen Inseln gemalt. Und auf diesen Karten könnt ihr nicht nur entdecken, wo welche Städte liegen. Auf vielen Kartenteilen findet ihr historische Schlachten, die aufgemalt wurden, egal ob Hannibal, Attila oder Karl der Große. Neben den Karten ist die Decke in diesem Raum einfach nur der Wahnsinn.
Wenn ihr jemals in die Vatikanische Museen gehen solltet, macht KEINE Führung. Dort werdet ihr innerhalb von 5-10 Minuten durch diesen Raum geschleust und habt gar keine Zeit, die ganzen Details wahrzunehmen. Was an geführten Massen durch diesen Raum getrieben wurde, während wir uns die einzelnen Karten angeschaut haben, will ich gar nicht genau wissen…
Am Ende der Vatikanischen Museen gelangt man in die Sixtinische Kapelle. Von der Wand- und Deckengestaltung her ist sie einfach der Wahnsinn. Ein grundsätzlicher Tipp, wenn es euch zu viel wird (z. B. zu viele Farben und Bilder, steifer Nacken vom ständigen Hochschauen): Schaut auch mal auf den Boden. In vielen Räumen liegen wunderschöne Mosaikmuster, die durchaus auch den ein oder anderen Blick verdienen, jedoch nicht ganz so überfordern, wie die opulent gestalteten Decken und Wände.
Um halb 6 wurden wir aus der Sixtinischen Kapelle hinausgekehrt und haben die Chance ergriffen, über den Gruppenzugang direkt in den Petersdom zu gelangen.
Am Samstag haben wir die Hop on hop off-Bustour genutzt, um zu diversen Stationen zu gelangen, die wir an den Tagen davor nicht gesehen haben: Engelsburg, Trevi-Brunnen, Spanische Treppe, Villa Borghese, Santa Maria Marggiore (ein Besuch drinnen ist empfehlenswert), Circus Maximus, Bocca della Verità…
Am Sonntag waren wir noch im Maxxi-Museum, dem Nationalen Museum der Künste des 21. Jahrhunderts, bevor es auf den Weg zum Flughafen ging. Allein der Museumsbau ist etwas besonders.
Auf unserem Rückflug von Rom nach Frankfurt hatten wir dann totales Chaos. Am Sonntag wurde unser Flug aufgrund des Gewitters gecancelt. Wir bekamen ein Hotel von Lufthansa gestellt und neue Flüge für Montagabend über München. Am Montag hatte unser Flug nach München dann Verspätung, weshalb wir den letzten Anschlussflieger nach Frankfurt nicht mehr bekommen haben. Also wieder Schlange am Serviceschalter stehen, neues Hotel und Flüge von Lufthansa bekommen und totmüde ins Bett fallen. Dienstag hatte unser Flug – natürlich – erneut Verspätung. Aufgrund von Technikproblemen wurden wir wir von unserem ersten Flieger auf einen zweiten umgebucht, der 1 1/2 Stunden verspätet dann auch endlich abgehoben ist. Insgesamt haben wir vom Hotel bis nach Hause mehr als 48 Stunden gebraucht. So eine Odyssee habe ich noch nie erlebt. Und ich hoffe, sie auch nie wieder zu erleben.
Trotz des Rückflugchaos haben wir die Tage in Rom sehr genossen (wir ahnten ja noch nichts vom Chaos :D). Und da ich eine Münze in den Trevi-Brunnen geworfen habe, werde ich irgendwann auch wieder nach Rom kommen. Ich freu mich drauf.
Wart ihr schon in Rom? Was war euer Highlight? Und was könnt ihr mir für einen 2. Trip dorthin empfehlen?
Ein toller Bericht, liebe Vanessa, und wunderschöne Fotos. Vielen Dank dafür.
Herzensgrüße sendet dir Anni