Ich liebe Plätzchen backen. Ihr auch? Plätzchen backen ist für mich das untrügliche Zeichen, dass Weihnachten in großen Schritten auf uns zukommt. Es ist für mich Entspannung (solange die Rezepte halbwegs funktionieren ;) ) und Abschalten vom Alltag. Schon früher habe ich sehr gerne meiner Mutter beim Plätzchen backen geholfen. Mittlerweile backe ich alleine und bring Dosen über Dosen mit nach Hause, die wir dann alle bis Mitte oder Ende Januar futtern, weil wir wieder zu viel Plätzchen haben. Oder vielleicht würden die Plätzchen auch reichen, wenn nicht jedes Familienmitglied noch Kuchen mitbringen würde. ;)
Wir haben nämlich die wunderbare Weihnachtstradition, dass am ersten Weihnachtsfeiertag (also am 25.12.) die ganze Familie bei uns aufschlägt. Tanten, Onkels, früher auch Omas und Opas, Cousinen (mit deren Freunden und Männern) und Cousins, mein Freund und mein Bruder, alle fallen sie in das Haus meiner Eltern ein und es wird gefuttert, getrunken, gelacht, erzählt, Geschenke ausgetauscht, Fotos geknipst, mein Klavier malträtiert, vielleicht ein kleiner Spaziergang gemacht und noch mehr gefuttert, erzählt und gelacht (hach ich freu mich schon riesig drauf :) ). Früher sind wir essen gegangen, mittlerweile kocht meine Mutter selbst. Das hatte zur Folge, dass meine Tanten anfragten „Was können wir denn mitbringen?“ und sich selbst die Antwort gaben: „Ich bring Kuchen mit.“ Aus einem Kuchen wurde dann zwei und bei meinen drei Tanten ist die Kuchenmenge dementsprechend groß. Also wird ganz viel Kuchen gefuttert und ein paar Plätzchen und so sitzen wir bis Ende Januar auf den Weihnachtsplätzchen. ;)
Trotzdem lass ich mir das Plätzchen backen nicht nehmen. Ein paar obligatorische Plätzchen gibt es jedes Mal, u.a. die Spitzbuben – auch Hildaplätzchen, Terrassen und weiß nicht was noch alles genannt – die mein Freund über alles liebt. Dennoch lasse ich es mir nicht nehmen, ab und an mal auch ein paar neue Sorten auszuprobieren. Das kann manchmal gehörig in die Hose gehen: Ich habe mal ein paar Schokokipferl probiert, also quasi Vanillekipferl mit Schoki. Von der Festigkeit hatten sie jedoch eher etwas an sich, dass sie von meiner Familie liebevoll die „Nacktschnecken“-Plätzchen genannt wurden. Vielen Dank auch! (Mittlerweile muss ich selber drüber lachen, sie hatten tatsächlich etwas von Nacktschnecken). Das Rezept habe ich seitdem nie wieder ausprobiert.
Jetzt aber genug Vorgeplänkel. Auch dieses Jahr habe ich wieder was Neues ausprobiert und es hat wunderbar funktioniert, weshalb ich dieses tolle Rezept mit euch teilen möchte, und zwar die no-bake Pistazien-Marzipan-Herzen.
Das Original-Rezept ist aus dem Dr. Oetker-Weihnachtsbackbuch „Dr. Oetker Plätzchen von A bis Z“. Mit dem Buch backe ich seit letztem Jahr meine Weihnachtsplätzchen, es war ein spontaner Kauf, nachdem ich festgestellt habe, dass die ganzen Rezepte bei meinen Eltern liegen und ich was für meine Leipziger Wohnung brauche.
Im Originalrezept war alles die doppelte Menge, da ich jedoch nicht gleich so viel machen wollte, habe ich erstmal die Hälfte verwendet. Außerdem habe ich den Likör (empfohlen war 1 EL Kirsch- oder Marillenlikör) weggelassen, da ich den selbst nicht mag und trinke und nur für ein Rezept keinen ganzen Likör kaufen wollte. Funktioniert trotzdem wunderbar :)
100g Marzipan-Rohmasse
50g gesiebter Puderzucker
25g gemahlene Pistazienkerne
150-200g Zartbitter-Kuvertüre (das war eigentlich die Originalangabe, aber ich hab sie für meine Menge an Marzipan-Herzen gebraucht))
2 TL Speiseöl
Das Marzipan schneidet ihr in Stücke und gebt es mit dem gesiebten Puderzucker und den gemahlenen Pistazienkernen in eine Schüssel (evtl. noch der Likör dazu) und verknetet die Menge, bis ihr eine ganze Marzipan-Pistazien-Kugel habt. Ich hab das am besten per Hand hingekriegt, im Rezept wird jedoch das Handrührgerät empfohlen. Danach rollt ihr die Marzipan-Pistazien-Masse auf einer mit Puderzucker bestreuten Arbeitsfläche aus und stecht mit einer Ausstechform eure Herzen aus (ihr könnt natürlich auch jede beliebige andere Form nehmen ;)). Die Marzipanherzen stellt ihr nun erstmal für 1 bis 2 Stunden in den Kühlschrank.
Bevor ihr die Marzipan-Herzen wieder aus dem Kühlschrank holt, schmelzt ihr die Zartbitterkuvertüre mit dem Speiseöl im Wasserbad. Dort taucht ihr die einzelnen Marzipan-Herzen schließlich rein, legt sie auf Backpapier und lasst die Schokolade wieder erhärten.
Wenn ihr die Marzipan-Herzen noch dekorieren wollt, könnt ihr das tun solange die Schokolade noch nicht wieder fest ist. Im Originalrezept wurden dazu Pistazienkerne verwendet, ich habe lieber Zuckerperlen verwendet. Und fertig sind eure Marzipan-Pistazien-Herzen.
Obwohl ich sonst kein so großer Marzipan-Fan bin, mag ich diese Marzipan-Pistazien-Herzen total. Lasst sie euch schmecken!
Daten zum Buch:
Dr. Oetker Plätzchen von A-Z
Dr. Oetker Verlag
Ausgabe vom 6.9.2013
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3767013407
Oh, die sehen lecker aus. Gibts noch Fotos von den Nacktschnecken? :D Aber immerhin haben sie ja geschmeckt, das ist die Hauptsache.
Danke für das Rezept, ich glaub, das wird ausprobiert!
Vielen lieben Dank! :) Nein, die Nacktschnecken sind schon zwei Jahre her oder so, da gibts leider keine Fotos mehr (zumindest nicht, dass ich wüsste ;) )
Bin gespannt, wie sie dir schmecken werden, kannst ja gerne mal berichten ;)
liebe Grüße, Vanessa