Hallo meine Lieben,
wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, bestehen Letterings oft nicht nur aus einer Schriftart. Vor allem, wenn ganze Zitate oder Redewendungen, Geburtstagsglückwünsche oder Ähnliches gelettert werden. Da werden gerne zwei oder sogar mehr Schriftarten miteinander kombiniert. Das habt ihr auch bestimmt schon bei meinen Letterings gesehen. Das Problem ist oft nur: Woher die Inspiration für neue Schriftarten nehmen? Und welche Schriften passen überhaupt zusammen?
Im vorletzten Beitrag habe ich euch ja schon gezeigt, wie ihr mit ganz einfachen Mitteln eure Letteringschrift und eure normalen Druckbuchstaben variieren könnt. Heute habe ich einige Inspirationsquellen für euch, wie ihr zahlreiche neue Ideen für Schriften bekommt. Im nächsten Beitrag gibt es dann ein paar Tipps, was ihr beim Kombinieren von Schriften beachten solltet.
5 Quellen für Schriftarten
1. Schrift-Webseiten
Auf Webseiten wie dafont.com oder fontriver.com gibt es tausende von Schriftarten für den PC. Von irgendeiner Bloggerin habe ich mal gelesen, dass sie sich auf solchen Seiten einige Schriften herausgesucht hat, die ihr besonders gut gefallen haben. Diese hat sie ausgedruckt und in einem Inspirationsordner gesammelt. Also, warum nicht mal auf solchen Seiten stöbern und sich ein bisschen inspirieren lassen? Es könnte allerdings sein, dass man hier leicht die Zeit aus dem Auge verliert, während man sich so durch die Schriften klickt… Ich habe deshalb bisher auf diese Inspirationsquelle verzichtet. ;)
2. Pinterest
Eine weitere Fundgrube für Schriften ist natürlich Pinterest. Ich habe ein eigenes Board für Lettering und Kalligrafie angelegt, das regelmäßig weiter befüllt wird. Dort habe ich auch schon ein paar Schriften für euch und für mich gepinnt. Auch hier kann man sich leicht verlieren und stundenlang inspirieren lassen…
3. Handlettering Bücher
Wer einen gebündelteren Überblick haben will und dabei auch auf Haptik Wert legt, für den sind bestimmt die zahlreichen Lettering-Bücher die ideale Quelle. Ich habe mir vorletzte Woche auf der Leipziger Buchmesse „Das große Buch der Schmuckelemente“ von Frau Annika zugelegt. Dort gibt es neben tausend Ideen für Blumen, Herzen, Pfeile, Banner, Schneeflocken, Rahmen, Kränze und Ecken auch ein paar verschiedene Schriften. Ich werde in einem späteren Post noch mal ausführlicher auf das Buch eingehen. Kostenfaktor: 16,99 €.
Ein weiteres Buch, in das ich auf der Messe mal reingeblättert hatte, ist „100 kalligraphische Alphabete“ vom Topp Verlag. Der Schwerpunkt liegt hier in Richtung Kalligrafie und hat mich daher eher weniger angesprochen für das, was ich gesucht habe. Aber ein Blick hineinzuwerfen schadet bestimmt nicht. Kostenfaktor: 14,99 €.
4. Instagram
Wenn man auf Instagram unterwegs und im Bereich Lettering aktiv ist, sammeln sich mit der Zeit immer mehr Lettering-Accounts im eigenen Feed. Dadurch bekommt man immer wieder neue Ideen für neue Schriften und wie sich Schriften kombinieren lassen.
5. analoges Stöbern – Zeitschriften, Werbung, Postkarten…
Wir können jederzeit Ideen für neue Schriften bekommen – sei es beim Zeitschriftenlesen, beim Durchblättern von Werbung oder beim Postkartengucken. Ich bin zum Beispiel so ein Postkartenjunkie. In Buchhandlungen, Dekoläden und Co. stehe ich sehr oft vor den Grußkarten/Postkartenständern, amüsiere mich über lustige Sprüche, verliebe mich in wunderschön designte Karten und kann mich Gott sei Dank meist doch davor bewahren, sinnlos jede Menge von Postkarten zu kaufen, die ich dann eh nicht verwende. ;) Aber gerade diese Karten sind eine schöne Inspirationsquelle. Also beim nächsten Stadtbesuch einfach mal vor dem Kartenständer Halt machen und schauen.
Neben diesen fünf Quellen gilt vor allem eins: Probiert einfach aus. Lasst eurer Kreativität freien Lauf.
Wenn ihr von eurer Anfangsschrift ausgeht, könnt ihr diese zunächst nach und nach variieren. Neben tanzenden Buchstaben und der Veränderung der Laufweite könnt ihr beispielsweise Schnörkel hinzufügen oder mal eine andere Version des Buchstaben ausprobieren. Zum Beispiel beim kleinen f kenne ich mittlerweile drei verschiedene Versionen, wie ihr dieses schreiben könnt. Beim kleinen b kann der Bogen von oben nach unten oder von unten nach oben gemalt werden. Beim kleinen m könnt ihr die zwei Bögen unterschiedlich groß gestalten. Und schon wirkt der Buchstabe anders.
Im Bereich Druckschrift habe ich euch ein Inspirationsblatt vorbereitet. Dort findet ihr sieben verschiedene Schriften, die ihr sogar kombinieren könnt, wie ich es am Ende des Blattes zeige.
- Die erste Schrift ist eher eckig und die Höhen der Mittelstriche, z. B. des E, sind weit unten.
- Die zweite Schrift ist eher abgerundet, die Mittelstriche sind dafür weit oben.
- Die dritte Schrift arbeitet mit Doppellinien, wie sie im zweiten Schritt der Faux Calligraphy genutzt wird.
- Die vierte Schrift hat eine sehr breite Laufweite mit großen Bögen.
- Die fünfte Schrift hat Serifen und arbeitet mit dicken „Blöcken“.
- Bei der sechsten Schrift gibt es keine Unter- und Oberlängen, alle Buchstaben haben die gleiche Höhe. Umgekehrt könnt ihr auch eine Schrift entwerfen, die sehr lange Ober- und Unterlängen hat.
- Die siebte Schrift ist mit den Kringeln ziemlich verspielt.
Ihr könnt diese Schriften weiterentwickeln. Zum Beispiel bietet sich die fünfte Schrift super dazu an, die „Blöcke“ mit Mustern auszumalen, z.B. Streifen, Kringeln, Pfeilen und Co. Die Kringel aus der siebten Schrift lassen sich auch an die dicken Blöcke der fünften Schrift dranhängen. Ihr könnt an alle serifenlosen Schriften Serifen* dranhängen und schon wirkt die Schrift wieder anders.
Welche Quellen kennt ihr noch für Schriftarten? Habt ihr auch ein Inspirationsblock, wo ihr Schriftarten sammelt? Ich freue mich auf eure Ideen.
*Serifen sind die kleinen Querstriche an Buchstaben, die oben oder unten dranhängen. Times New Roman ist eine klassische Serifenschrift. Arial dagegen ist eine serifenlose Schrift, bei ihr fehlen die kleinen Anhängsel.
2 Kommentare zu „[Lettering #6] 5 Inspirationsquellen für Schriften“